Unikatschmuck aus der Kölner Südstadt
Unruhe der Erinnerung
Unbekümmerter Umgang mit der Tradition
Digitalprints · Fotos · Postkarten
von Eckard Alker

Eröffnung
mit Premiere des Films »Ein Spaziergang« von Gunther Boos und Eckard Alker mit Peter Niemeyer

Do., 24.2.2011
19 Uhr

Dauer
bis 12.3.2011

werkstattgalerie
tam uekermann
Mainzer Str. 25
D-50678 Köln
Tel. 02 21 / 32 64 33

Wegbeschreibung

Unruhe der Erinnerung
Unbekümmerter Umgang mit der Tradition
Digitalprints · Fotos · Postkarten
von Eckard Alker

 

Unruhe der Erinnerung · Vita

Unruhe der Erinnerung

Einladung Alker II

Vielleicht ein Zeitpunkt, die Schubladen im Atelier zu öffnen, die bis heute meine »Spielereien« vor fremden Blicken bewahrten. Alle möglichen Dinge, die im Laufe der Zeit skizziert wurden, danach oft nicht weiter beachtet - gesammelt - notierte Fingerübungen, angereichert mit visuellen Energien, später aus meinem Blickfeld entfernt.

Blätter waren entstanden mit flüchtigen Ideen, als Zeichnungen, Collagen, Fotos, Objekte, mit Impulsen zur Findung meiner Bilderwelt. Erkundungen die zum Beispiel klärten, was beim Motivwechsel von einem Medium in ein anderes geschieht. Bereicherung - Nuancierung - Zweifel.

»Arbeiten vom Großen ins Kleine, vom Algemeinen ins Besondere, vom Umriss zur Füllung, vom Kompakten zum Aufgespaltenen«, so notierte Paul Hindemith seine Arbeitsweise.

Gedankenverlorener Blick auf diesen Fundus von »Erinnerungen«. Jetzt bekamen sie eine Form für diese geordnete Ansammlung von geborgenen Blättern.

»Die Erinnerung ist unsere Kultur. Sie ist die geordnete Sammlung unserer Gedanken. Nicht nur unserer eigenen Gedanken: sie ist auch die geordnete Sammlung der Gedanken der anderen Menschen, aller Menschen, die uns vorausgegangen sind. Die Erinnerung entstand in dem Augenblick, da der vertriebene Adam die Schwelle des irdischen Paradieses überschritt… Also entstand die Erinnerung, damit sich durch sie, von Mensch zu Mensch, der Wunsch nach dem verlorenen Gut fortpflanze.

Am Anfang war die Erinnerung verzweifelt. Aber als sich ihr ein Gott verliebt näherte, gesellte sich zur Erinnerung die Hoffnung: Aus der rohen und sehr schmerzlichen Erinnerung an das, was war, entstand der Wunsch, dass das, was war, wiederkehre. Zu diesem Wunsch kam eine ganz vage Hoffnung: Dank ihr wurde die leere Sehnsucht zur Tröstung… Die Kunst ist also aus dem fruchtbaren Schoß der Erinnerung hervorgegangen…

Und deswegen wird in der Kunst, und nur in der Kunst, die Erinnerung an das ursprüngliche Gut wieder ganz lebendig, deutlich, und wird noch einmal wunderbarerweise Gewissheit…

Die Erinnerung verschönert die Formen; sie erweitert sie nach allen Seiten über ihren gegenwärtigen Zustand hinaus. Durch die Erinnerung sehen wir, wenn wir die Bilder anschauen, das, was diese Bilder waren, und das, was sie sein werden; es ist die Poesie des Blicks.«
Alberto Savinio

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Eckard Alker

1936 in Ratibor geboren, lebt und arbeitet in Bergisch Gladbach
1955-1960 Studium an den Kölner Werkschulen, Malerei und Grafik
seit 1960 Ausstellungen und Beteiligungen im In- und Ausland
1979-1991 Lehrauftrag ander Fachhochschule für Kunst und Design Köln
Förderpreis des Landes Niedersachsen, Kulturpreis Schlesien, Kunstpreis der Kaufhof AG

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